1 Woche – 2 Urteile: zeigt euch solidarisch und kommt vorbei!

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Prozessbericht Krawallnachtprozess #2 Tag 1

Wie bereits beim vorangegangenen Prozess versammelten sich vor Prozessbeginn um 8 Uhr solidarische Begleiter:innen vor Gericht.

Der Prozess startete mit einer kleineren Verzögerung nach 9 Uhr.

Sicherungsmaßnahmen vor Gericht

Wie seit einigen Monaten neuer Trend wurde auch an diesem Prozesstag der Zugang zum Gerichtsgebäude noch auf der Straße vor dem eigentlichen Zugang abgesperrt. Sämtliche Gerichtsbesucher:innen mussten hier angeben, wohin sie wollen und (vermeintliche) solidarische Prozessbegleiter:innen bereits abgewiesen, da die Plätze im Saal bereits belegt seien. Dies stellte sich jedoch immer wieder als Lüge der eingesetzten Cops der Sicherungsgruppe des Gerichtes heraus, um die Begleitung zu schickanieren. Des Weiteren fand im Gericht neben der sonst üblichen Personenkontrolle eine weitere einzig für den Gerichtssaal der Verhandlung statt und sämtliche Gegenstände mussten abgegeben werden, sowie die Ausweise kopiert. Hierzu wurde eigens der Zugang zu den Toiletten im Erdgeschoss gesperrt und sämtliche Gerichtsbesucher:innen mussten auf die Toiletten in den oberen Stockwerken gehen.

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Veranstaltung: Repression, Missbrauch und (sexualisierte) Folter in spanischen Gefängnissen

Veranstaltungshinweis: VA des Arbeitskreis Internationalismus

Film und Diskussion mit einem ehemaligen politischen Gefangenen aus dem Baskenland.
Die Rundreise 2022 macht auch in Stuttgart halt.

Über 10 000 politische Gefangene hatte die baskische Unabhängigkeitslinke seit 1960 zu beklagen. Unter ihnen auch zahlreiche Frauen. Die Dokumentation „Bi Arnas“(baskisch mit deutschem Untertitel) erzählt die Geschichte von María Nieves Díaz und ihrer gefolterten Tochter Iratxe Sorzabal.

Die Zahl der Bask:innen, die von Staat und Militär gefoltert und misshandelt wurden, geht weit in die Tausende, obwohl nur wenige von ihnen offiziell anerkannt wurden. Auch heute befinden sich noch immer viele Bask:innen aufgrund von Folteraussagen in Gefangenschaft.

Gemeinsam mit Tomax, einem ehemaligen politischen Gefangenen aus dem Baskenland, wollen wir über die aktuelle Situation in Knästen und die baskische Unabhängigkeitslinke im Allgemeinen diskutieren.

Was können wir lernen? Welche Erfahrungen möchten wir weiter geben? Wie sieht unsere Praxis in Bezug auf politische Gefangene und Repression aus? Wie könnte eine Vernetzung politischer Bewegungen aus dem Baskenland und Deutschland aussehen?

Montag, 17.10. im Linken Zentrum Lilo Herrmann (Böblinger Str. 105, 70199 Stuttgart)

18:30 Uhr Essen und Trinken

19:00 Uhr Beginn der Veranstaltung

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Prozessbericht Prozess #1 Tag 1 – 29.09.2022

Prozesskundgebung

Rund 40 Personen sammelten sich am 29.09.2022 zur solidarischen Prozessbegleitung um 08:00 morgens vor dem Amtsgericht Stuttgart. Aufgerufen hatten die Kampagne „Krawallnacht – Weil’s uns angeht“ und das Aktionsbündnis 8.März, da an diesem Tag ebenfalls einen Prozess aufgrund der diesjährigen Frauenstreikdemo am 8. März Demo stattfand. In Redebeitragen wurde die Solidarität mit allen angeklagten Aktivist:innen bekundet und sich aktiv gegen Spaltungsversuche und die Angriffe der Repressionsbehörden gestellt. In der Rede zur Krawallnacht wurde nochmals auf die Ursachen und sozialen Widersprüche, die zu den Ausschreitungen geführt haben eingegangen und die berechtigte Wut hiergegen verteidigt.

Nach wie vor ist die Öffentlichkeit im Amtsgericht aufgrund von Corona-Auflagen massiv eingeschränkt und es fanden nur 7 solidarische Beobachter:innen Platz im Saal.

Nach Beginn des Verfahrens zogen die verbliebenen Aktivist:innen von der Kundgebung in Richtung Innenstadt. Hierbei wurde am Innenministerium ein Banner angebracht und gemeinsam mit dem Aktionsbündnis wurde das Ordnungsamt am Rathaus besucht, dass die schikanösen Auflagen am 8. März erlassen hat und nun über Bußgelder versucht, die Aktivist:innen weiter zu gängeln. Im Innenministerium ist neben einem Teil der Polizeiführung auch deren „politischer Kopf“ untergebracht und Innenminister und Law&Order Hardliner Strobl hat dort seine Büros. Damit ist es einerseits ein Kristallisationspunkt der Repressionsbehörden. Andererseits wurde mit dem sog. „Stuttgarter Sicherheitskonzept“ hier an den repressiven Folgen der Krawallnacht gearbeitet. Dieses Konzept sieht Fluchtlichtwerfer, massive Polizeipräsenz, Live-Videoüberwachung der Innenstadt und weitere Maßnahmen vor. Auch Innenminister Strobl war an der medialen Inszenierung der Krawallnacht und an der Hetze gegen alle Beschuldigten, insbesondere Linke maßgeblich beteiligt und ist damit ein Verantwortlicher des ganzen.

Das Banner an der Brücke zum Innenministerium weißt nun auf die tatsächlichen Ursachen der Krawallnacht hin: Verdrängung, Polizeigewalt, Rassismus, Ausbeutung & Unterdrückung schaffen den Wut, der sich in dieser Nacht berechtigterweise entladen hat – keine alkoholisierte, männliche „Party- und Eventszene“.

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Krawallnacht – weil‘s uns angeht! – Aufruf zur Prozessbegleitung

Kommt zu den Prozessen:

#1 -> 29.09.22 & 18.10.22

#2 -> 19.10.22 & 24.10.22

#3 -> 17.01.23 & 24.01.23

jeweils 8 Uhr Amtsgericht Stuttgart (Beginn um 9 Uhr)


Die sog. „Stuttgarter Krawallnacht“ vom Juni 2020 ist mittlerweile über zwei Jahre her und die Folgen mittlerweile schon wieder weniger präsent: die militärische Besetzung der Innenstadt in den folgenden Wochen – inklusive Aufenthaltsverboten, rassistische Stimmungsmache und „Stammbaumforschung“ bei vermeintlichen Beschuldigten, eine Feindjustiz und horrende Strafen gegen alle, die der Staat in die Finger bekommen hat – vorgeführt barfuß, in Hand- und Fußfesseln und mit sog. „Spuckhaube“ über dem Kopf.

Befeuert wurde das ganze tatkräftig aus der Politik. Der damalige Bundesinnenminister Seehofer trat am Tag danach gemeinsam mit dem baden-württembergischen Innenminister Strobl als Hardliner auf, die für Sicherheit und Ordnung sorgen werden. Hierzu wurde extra ein zerstörtes Polizeiauto in die aufgeräumte Innenstadt gestellt, damit beide sich vor der Presse in Szene setzen können.

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Bericht vom Haftantritt von Jo & Infos für weitere Solidarität

Am 22. August musste der Antifaschist Jo seine Reststrafe aus dem „Wasen-Verfahren“ in der JVA Ravensburg antreten. Die Solidaritätskampagne „Antifaschismus bleibt notwendig“ organsierte hierzu eine Begleitung und Kundgebung vor dem Knast.

Hier findet ihr den ganzen Bericht.

Zeigt euch weiterhin solidarisch und unterstützt die Betroffenen: notwendig.org/solidaritaet/

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Am 8. März waren wir gemeinsam auf der Straße, jetzt gehen wir gemeinsam vor Gericht!

Aufruf des Aktionsbündnis 8. März Stuttgart:

 

Auf die Straße für bessere Arbeitsbedingungen und Selbstbestimmung der Frauen*

Bundesweit rief die Gewerkschaft ver.di im Rahmen der Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst am 8. März zum Streik auf. Mehrere Initiativen der bundesweiten feministischen und Frauen*streikvernetzung – auch wir in Stuttgart – nahmen das zum Anlass, um den Arbeitskampf der SuE-Beschäftigten mit dem Kampf für die Befreiung der Frauen* zu verbinden. So haben wir am Internationalen Frauenkampftag 2022 mit 4.000 Menschen gestreikt und demonstriert: Für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, für bessere Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen, gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt. Wie in jedem Jahr wollten wir auch dieses Jahr den Platz vor dem Gewerkschaftshaus in „Clara-Zetkin-Platz“ umbenennen. Die Polizei versuchte dies zu verhindern. Jetzt wird eine von uns mit absurden Anschuldigungen vor Gericht gestellt und auch weiteren Aktivist*innen drohen Gerichtsprozesse.

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Audiomitschnitt der Buchlesung: Briefwechsel von Christa Eckes & Hüseyin Celebi

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[Weitermachen] Bericht & anstehende Termine

Am 24. Juli fand vor dem Stuttgarter Landgericht das Berufungsverfahren gegen den Stuttgarter Chris statt. Der angeklagte Kommunist wurde in zweiter Instanz vom Vorwurf des Landfriedensbruchs freigesprochen. Durch eine konsequent politische Prozessführung ist es im Laufe des Verfahrens gelungen, die Rolle des geladenen Gutachters in den Mittelpunkt zu stellen. Der 78-Jährige steht mit seiner Methodik, seiner beruflichen Praxis und seiner persönlichen Familiengeschichte in der Tradition der NS-Ideologie.

Schon weit vor Prozessbeginn kamen vor dem Gerichtsgebäude zahlreiche Unterstützer:innen zusammen. Am aufgebauten Infostand konnten unter anderem Briefe an politische Gefangene geschrieben werden. In Redebeiträgen stellten u.a. die Rote Hilfe sowie die Interventionistische Linke die Notwendigkeit der Solidarität in den Mittelpunkt. Denn das Verfahren an diesem Tag lässt sich nicht isoliert betrachten, schon seit Jahren sind kommunistische, revolutionäre Kräfte in der Region massiv von Repression betroffen. Chris stellte in einer kurzen Rede klar, dass die Konfrontation mit der bürgerlichen Justiz in der politischen Praxis unausweichlich ist. Eine revolutionäre Linke, die ihren eigenen Anspruch ernst nimmt, müsse „einen konkreten Weg suchen, wie eine revolutionäre Gegenmacht gegen die Repression aufzubauen“ sei.

Weiter geht es im 2. Prozess:

Freitag, 01. Juli 8:30 Uhr, Amtsgericht Stuttgart

Freitag, 22. Juli 10:45 Uhr, Amtsgericht Stuttgart

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Rechten Terror stoppen – solidarische Prozessbegleitung

Nun ist es zwei Jahre her als Tobias R. am 19. Februar 2020 neun Menschen aufgrund eines rassistischen Motivs das Leben nahm.

Auch nach zwei Jahren gibt es immer noch keine Aufklärung für Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.

Noch immer tummeln sich Polizist:innen in rechten Chatgruppen herum und die Skandale überschlagen sich wie beispielsweise das Bekanntwerden darüber, dass 13 rechte SEK-Beamte in der Tatnacht in Hanau im Einsatz waren.

Noch immer organisieren sich Nazis im ganzen Land und über die Landesgrenzen hinaus, horten Waffen und bereiten sich auf den Tag X vor.

Die Wut über die Tatnacht und der steigenden Gefahr von rechts, wurde bundesweit auf die Straße getragen, auch hier in Stuttgart.

Es versammelten sich mehrere hundert Menschen in der Stuttgarter Innenstadt. Mit einer starken und wütenden Spontandemonstration zog der Zug bis zum Rathaus.

Die Stuttgarter Polizei versuchte den Zug zu stoppen und verhinderte unseren legitimen und wichtigen Protest. Aufgrund dieser Auseinandersetzung sitzen nun 8 Antifaschist:innen auf der Anklagebank. Der erste der insgesamt vier Prozesse wird am 27.04.2022 vor dem Stuttgarter Amtsgericht stattfinden.

9 Menschen wurden aus dem Leben gerissen, aufgrund von rassistischen Motiven – jegliche Reaktion darauf ist legitim und wichtig!

Wir solidarisieren uns mit den 8 Angeklagten und mobilisieren deshalb zu einer Kundgebung vor dem Amtsgericht und zu einer solidarischen Prozessbegleitung.

Los geht es am 27.04.2022 um 9 Uhr vor dem Amtsgericht in Stuttgart.

Hanau war kein Einzelfall – Widerstand überall!

Weitere Termine:

Dienstag, 03.05.2022 9:45 Uhr Amtsgericht Cannstatt

Dienstag, 31.05.2022 Amtsgericht Nürtingen

Freitag, 01.07.2022 Amtsgericht Stuttgart

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