In Ludwigsburg gibt es erfreulicherweise seit Anfang des Jahres, unter Anderem seit den Ergebnissen der Correctiv Recherche, vermehrt antifaschistische Aktivitäten. Schon seit einigen Monaten gibt es mit der „Antifa Vernetzung“ auch ein Angebot für alle, die im Kreis Ludwigsburg antifaschistisch aktiv werden wollen. Das ist bitter nötig: von den Wahlerfolgen der AfD im Osten, über die selbstbewusstere und aktivere Straßenpraxis anderer Faschist:innen bis hin zu der rechten Realpolitik der Ampel-Koalition – der rechte Wind nimmt zu und bedeutet schon jetzt für viele Menschen eine tiefgreifende Veränderung ihres Alltags.
Während sich die Spitzen der Ampel-Regierung mit augenscheinlicher Euphorie auf den großen Gegen-Rechts Demonstrationen ablichten ließen, sind sie es doch, die durch ihre „Krisenpolitik“ gleichzeitig den Nährboden für ein weiteres Erstarken der Rechten schürten. Mit massiver Aufrüstung, Sozialabbau und autoritären Verschärfungen der Überwachungspolitik begegnen sie der Zuspitzung der kapitalistischen Krise. Alles unter dem Deckmantel „man müsse jetzt zusammenhalten und die Demokratie retten“. Gleichzeitig setzten Faeser und Co. die Verfolgung all jener, die dem Erstarken der Rechten tatsächlich etwas entgegen setzen wollen, wieder nach oben auf die Agenda. Dabei nimmt die Repression gegen selbstbestimmten Antifaschismus schon seit einigen Jahren rapide zu. Auf der Straße fahren die Bullen mit immer weiter hochgerüsteten Mitteln auf, um jegliche Bewegungsfreiheit beim Protest gegen Rechte einzuschränken oder auch niederzuprügeln. Personen, die sich an antifaschistischen Protesten beteiligen sollen systematisch eingeschüchtert und unter anderem durch jahrelange Haftstrafen eingeschränkt werden.
Kaum verwunderlich also, dass gerade ein junges Treffen wie die Antifa Vernetzung Ludwigsburg auch früher oder später ins Visier der Repressionsbehörden gerät.
Am 15. November 2024 gegen 11 Uhr wurde eine Genossin der Antifa Vernetzung auf ihrem Weg zur Arbeit vom Verfassungsschutz abgepasst und angequatscht. Die Genossin hat absolut richtig reagiert, wodurch der Versuch gescheitert ist. Auf Nachfrage wies sich der Anquatscher aus und stellte sich als M. Kreiser vor. Kreiser wird folgendermaßen beschrieben: ca. 1.80m groß, mittelalt, dünn, weiß, braunhaarig, männlich gelesen, gekleidet in grauer Regenjacke mit roten Reißverschlüssen und Brille mit schwarzem Rahmen.