Am 8. März waren wir gemeinsam auf der Straße, jetzt gehen wir gemeinsam vor Gericht!

Aufruf des Aktionsbündnis 8. März Stuttgart:

 

Auf die Straße für bessere Arbeitsbedingungen und Selbstbestimmung der Frauen*

Bundesweit rief die Gewerkschaft ver.di im Rahmen der Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst am 8. März zum Streik auf. Mehrere Initiativen der bundesweiten feministischen und Frauen*streikvernetzung – auch wir in Stuttgart – nahmen das zum Anlass, um den Arbeitskampf der SuE-Beschäftigten mit dem Kampf für die Befreiung der Frauen* zu verbinden. So haben wir am Internationalen Frauenkampftag 2022 mit 4.000 Menschen gestreikt und demonstriert: Für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, für bessere Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen, gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt. Wie in jedem Jahr wollten wir auch dieses Jahr den Platz vor dem Gewerkschaftshaus in „Clara-Zetkin-Platz“ umbenennen. Die Polizei versuchte dies zu verhindern. Jetzt wird eine von uns mit absurden Anschuldigungen vor Gericht gestellt und auch weiteren Aktivist*innen drohen Gerichtsprozesse.

Polizeiaufgebot am 8. März 2022

Bereits am 8. März war das Aufgebot der Polizei absurd: Polizeipferde beim Kulturprogramm, Drohnen, unzählige Polizist*innen, die das Rathaus vor Sticker schützten, Personalienfeststellungen, die Androhung, den angemeldeten Lautsprecherwagen zu beschlagnahmen, mehr als 20 Mannschaftswagen zum Verhindern einer Platzumbenennung, Festnahmen, stundenlange Verhöre auf dem Revier. Dieses repressive Verhalten soll jetzt vor Gericht weitergehen. Warum das alles?

Wir rütteln an bestehenden Verhältnissen

Unser Ziel ist ein feministischer, klassenkämpferischer Frauen*streik, mit dem wir unsere Interessen als Frauen und als Beschäftigte erkämpfen. Der Zusammenschluss aus der feministischen und linken Bewegung. Beschäftigten und Gewerkschafterinnen ist dabei ein zentrales Element mit Potenzial. Polizei, Ordnungsbehörden und politische Entscheidungsträger im Rathaus sehen dadurch ihre (Macht)Position gestört. In dem sie jetzt einzelne von uns vor Gericht zerren, versuchen sie uns einzuschüchtern, unsere Proteste zu delegitimieren und ihren übertriebenen Einsatz am 8. März im Nachhinein zu rechtfertigen.

Gemeinsam kämpfen!

Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir zusammenhalten. Wir lassen uns weder einschüchtern noch spalten! Wir zeigen, wie wichtig unser Kampf für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung ist – nicht nur am 8. März, sondern 365 Tage im Jahr. Wir kämpfen nicht nur auf der Straße, sondern in unserem Umfeld, auf der Arbeit und wenn nötig auch im Gericht. Nach dem Prozess, wollen wir uns am gleichen Tag abends noch zu einem feministischen Stammtisch treffen, um gemeinsam auf den 8. März 2022 und den Gerichtsprozess zurückzublicken und uns über kommende Streik- und Aktionstage auszutauschen:

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