Trotz des Versuchs der Staatsanwaltschaft, auf Basis von Unterstellungen die Inhaftierung von Beni zu erwirken, hat das Gericht Beni am 24. Oktober 2061 frei gesprochen und den Haftbefehl aufgehoben.
Hier der Bericht von Stuttgart gegen Rechts direkt im Anschluss an den Freispruch:
Heute Morgen um 9 Uhr versammelten sich etwa 40 AntifaschistInnen vor dem Amtsgericht in Stuttgart, um eine Solidaritäts-Kundgebung für Beni abzuhalten. Mit Bannern, Parolen und Reden wurde auf den anstehenden Prozess, die Vorgeschichte und die Repression eingegangen.
Alle ProzessbesucherInnen wurden einzeln kontrolliert von den Beamten, die wiedereinmal in großer Anzahl vor Ort waren. So kam es, dass zu Prozessbeginn um 10 Uhr nicht alle in den Saal kamen, auch weil der Verhandlungsraum nur für 30 Personen Platz bot und die Polizei kurzerhand einfach einen Einlassstopp beschloss. Trotzdem gab es Applaus und lautstarke Begrüßungsparolen, als Beni in den Raum geführt wurde. Das zog sich auch im Gang fort, wo die restlichen inzwischen 20 weiteren AntifaschistInnen warteten, denn die ProzessbegleiterInnen wechselten sich regelmäßig ab und alle bekamen etwas vom Prozess mit.
Dieser zog sich hauptsächlich durch die widersprüchlichen Aussagen des beteiligten Bereitschaftspolizisten in die Länge. Die Verteidigerin hielt ihm nach seiner Aussage seine Protokollangaben vom 3. Oktober vor, die chronologisch überhaupt nicht zusammen passten – als dann das Beweisvideo gezeigt wurde, war das Chaos perfekt.
Und so sah sich der Richter dazu genötigt, nach einer halben Stunde Pause den Freispruch zu verkünden. Die Freude war groß im Gerichtssaal und Erleichterung machte sich bei (fast) allen Anwesenden breit. Die Oberstaatsanwältin, die 5 Monate Haft forderte, war sichtlich nicht zufrieden. Einige AntifaschistInnen hatten auch eine T-Shirt-Aktion mit dem Slogan „Free Beni“ vorbereitet, die im Gericht bei der Urteilsverkündung präsentiert wurde.
Gemeinsam mit Beni zogen alle gemeinsam und lautstark aus dem Gerichtsgebäude.
Mit einer kleinen Party wollen wir den gelungenen Wochenstart heute Abend ab 20 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann abrunden.
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Antifaschismus ist und bleibt legitim und notwendig!
Bei aller Freude über den Freispruch für Beni bleibt festzuhalten, dass die Stuttgarter Justiz nach wie vor vehement gegen jede Form antifaschistischen Engagements vorgeht.
Solidarität ist und bleibt unsere Waffe!